Kooperativer Supermarkt: Gemeinsam wachsen und Verantwortung übernehmen

Lisa Ruther teilt Erfahrungen und Wachstum ihres kooperativen Supermarkts zur Förderung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit.

Gemüse liegt in Stoff-Netztaschen auf einem Tisch. Wiederverwendbare Gläser sind mit Hülsenfrüchten gefüllt und beschriftet.
© Cottonbro Studio | Pexels
Datum
13.09.2023 16:08 Uhr
Von
Lisa Ruther
Themen & Kategorien
Wirtschaft

In unserem kooperativen Supermarkt "KlimaGenossen" haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, ökologischen und sozialen Werten im Einklang mit wirtschaftlichen Interessen nachzugehen. Hier berichte ich von der Entstehung, den Herausforderungen und unserer rasanten Entwicklung.

Als ich vor einigen Jahren die Idee hatte, einen kooperativen Supermarkt zu gründen, wollte ich einen Ort schaffen, an dem Menschen sich aktiv einbringen und gemeinsam Einfluss auf unsere Zukunft nehmen können. Mir war klar, dass dieser Gedanke nur funktionieren würde, wenn wir alle als Genossenschaftsmitglieder an einem Strang ziehen und bereit sind, Verantwortung im Alltag zu übernehmen. Heute bin ich stolz darauf, sagen zu können, dass das Konzept des "KlimaGenossen" aufgeht und sich täglich weiterentwickelt.

Die Anfänge von "KlimaGenossen" waren nicht einfach - es bedurfte viel Zeit, Energie und Geduld, um den Laden zu gründen, den richtigen Raum zu finden und die Genossenschaft ins Leben zu rufen. Doch mit der Zeit fanden sich immer mehr Menschen, die unsere Idee unterstützen wollten. Eine wachsende Gemeinschaft engagierter Bürgerinnen und Bürger setzte sich dafür ein, ökologische und soziale Nachhaltigkeit in unserer Stadt voranzutreiben.

Mittlerweile hat unser kooperativer Supermarkt eine beachtliche Größe erreicht, und wir bieten ein breites Sortiment an regionalen, umweltfreundlichen und fairen Produkten an. Wir legen Wert auf Transparenz und klären unsere Kundinnen und Kunden über Herkunft, Produktionsbedingungen sowie den ökologischen Fußabdruck auf. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass wir auch sozial benachteiligte Menschen aktiv fördern, indem wir ihnen die Möglichkeit bieten, sich in unserer Genossenschaft einzubringen und bei uns zu arbeiten.

Mit dem Wachstum von "KlimaGenossen" sind natürlich auch Herausforderungen verbunden. Unsere Mitgliederzahl hat deutlich zugenommen, und es besteht ein stetiger Bedarf an Kommunikation und Entscheidungsfindung. Ebenso müssen wir uns kontinuierlich weiterbilden, um neue Produkte in unser Sortiment aufzunehmen oder Optimierungspotenziale bei logistischen Abläufen zu erkennen. Um diese Herausforderungen bewältigen zu können, haben wir verschiedene Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die sich mit speziellen Themen befassen. Gemeinsam lernen und wachsen wir als Genossenschaft und entwickeln uns stets weiter.

Regelmäßige Treffen und Workshops zu Themen wie Nachhaltigkeit, Fairer Handel oder Bildungsarbeit unterstützen diesen Austausch. Die Erfolge unseres kooperativen Supermarkts zeigen sich nicht nur in der großen Resonanz bei unseren Mitgliedern und Kundinnen und Kunden. Auch für uns als Gründerinnen und Gründer bedeutet "KlimaGenossen" persönliches Wachstum.

Wir sind stolz darauf, gemeinsam ein Stück weit zum Klimaschutz beizutragen und gleichzeitig das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit zu schärfen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen nachhaltigen Initiativen, wie der Fair-Trade-Bewegung, der Gemeinwohl-Ökonomie und lokalen Erzeugerinnen und Erzeugern hat unsere Horizonte erweitert. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, anpassungsfähig zu sein. Wir haben unser Hygienekonzept angepasst und unsere Abläufe optimiert, sodass wir trotz allem unseren Kundinnen und Kunden weiterhin ein sicheres Einkaufserlebnis bieten können.

Zudem haben wir schnell reagiert und einen Online-Shop sowie einen Lieferdienst auf die Beine gestellt, um unseren Service noch besser auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder abzustimmen. Wir haben gelernt, dass jede und jeder von uns einen Beitrag leisten kann – sei es durch die Arbeit im Laden, die Organisation von Veranstaltungen oder die Teilnahme an Entscheidungsprozessen.

Jedes Mitglied bereichert unsere Genossenschaft durch seine Fähigkeiten, sein Wissen und seine Ideen – gemeinsam sind wir stark. Blickt man auf den Weg, den "KlimaGenossen" seit seiner Gründung zurückgelegt hat, bleibt die Gewissheit, dass wir mit unseren Aufgaben gewachsen sind. Unser Erfolg zeigt, wie machtvoll zivilgesellschaftliches Engagement sein kann. Dabei sind wir erst am Anfang eines langen Weges – es gibt zahlreiche weitere Ideen, wie wir unser Konzept noch nachhaltiger gestalten und andere dazu inspirieren können, ähnliche Projekte ins Leben zu rufen.

Als Geschäftsführerin des kooperativen Supermarkts "KlimaGenossen" bin ich dankbar für die Chancen und Erfahrungen, die sich mir durch diese Rolle eröffnen. Aber letztlich ist es das Zusammenwirken von engagierten Menschen, das diesen Ort zu einem inspirierenden Beispiel für nachhaltigen und sozial verantwortlichen Konsum macht. Die Verbindung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit, die in unserem kooperativen Modell gelebt wird, kann eine wichtige Säule für unsere Stadtgesellschaft sein, um gemeinsam auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 voranzuschreiten.